„Pflanzlich“ ist für Flexitarier attraktiver
Um Kunden die weniger Fleisch essen wollen für ihre Produkte zu gewinnen, verwenden die Unternehmen auf ihren Verpackungen zunehmend den Begriff „pflanzlich“ anstelle der traditionellen Begriffe wie vegan oder vegetarisch. In den 12 Monaten bis zum 2. Quartal 2021 machten 20 % der NPD für Fleischalternativen eine pflanzliche Angabe, wobei die Zahl im Fünfjahreszeitraum bis zum 2. Quartal 2021 um 94 % anstieg. Demgegenüber steht ein Anstieg von 34 % bei den Veganern und -2 % bei den Vegetariern. Begriffe wie „vegan“ und „vegetarisch“ neigen dazu, den Verbraucher in eine Schublade zu stecken, während „pflanzlich“ eher ein breiteres Publikum anspricht, darunter auch Fleischesser, die mehr Abwechslung in ihre Ernährung bringen wollen. Das US-amerikanische Unternehmen Beyond Meat, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Fleischesser anzusprechen, verwendet den Begriff „pflanzlich“ auf seinen Verpackungen, während der Begriff „vegan“ nur am Rande und in viel kleinerer Schrift vorkommt, wie auf seinem Hackfleischprodukt zu sehen ist, das im August 2021 in Deutschland auf den Markt kam.
Gesundheit und Ethik als Hauptgründe für den Konsum von Fleischalternativen
Es gibt zwei Hauptgründe, warum Verbraucher sich für Fleischalternativen entscheiden. In den von Innova Market Insights untersuchten europäischen Märkten gibt im Durchschnitt etwa ein Drittel der Verbraucher an, dass sie Fleischalternativen konsumieren, weil sie gesund sind. Ähnlich viele sagen, dass dies aus ökologischen/ethischen Gründen geschieht. Die meisten Unternehmen haben sich jedoch in der Vergangenheit auf die Gesundheit konzentriert, und erst in jüngster Zeit richten die Markenhersteller ihre Aufmerksamkeit auf die ethische Seite des Konsums von Fleischalternativen.
Beyond Meat Beyond Mince Pflanzliches Hackfleisch (Deutschland, Aug 2021), Cereal Bio Steaks Soja Et Ble: Bio-Burger aus Soja und Weizen (Belgien, August 2021), Next Level Meat Picado Vegano: Veganes Kotelett (Portugal, Jan 2021).
Der Proteingehalt ist einer der Hauptschwerpunkte für Unternehmen, die ihre Produkte als gesund vermarkten wollen, und er ist attraktiv für Kunden die ihren Fleischberbrauch verringern wollen und die nach einem proteinreichen Ersatz suchen. Auf der Vorderseite der Verpackung wird zunehmend damit geworben, dass ein Produkt einen hohen Proteingehalt hat und wie hoch dieser ist. Dieser Trend ist in der gesamten Lebensmittelindustrie zu beobachten. Die Céréal Bio Steaks Soja Et Ble (Bio-Burger aus Soja und Weizen) von Nutrition & Santé, die im August 2021 in Belgien auf den Markt kamen, weisen auf der Vorderseite der Packung auf ihren hohen Proteingehalt hin.
Wachsende Aufmerksamkeit für die Nachhaltigkeit von Fleischalternativen
Neben der Gesundheit entscheiden sich die Verbraucher auch deshalb für Alternativen, weil sie als nachhaltiger gelten als Fleisch. Allerdings haben nur wenige Unternehmen diesem Thema große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Dinge ändern sich jedoch, da das Bewusstsein für die Notwendigkeit, den Klimawandel zu bekämpfen, wächst. Ein Aspekt dabei ist die Menge an Kohlendioxid, die während des Lebenszyklus eines Produkts entsteht, und einige Unternehmen heben dies in ihrem Marketing hervor. Die vegane Marke Next Level des Einzelhändlers Lidl kennzeichnet eine Reihe ihrer Produkte mit dem Versprechen „klimaneutral“, wie z. B. ihr Hackfleisch, das im Januar 2021 in Portugal auf den Markt kam, während Quorn UK (Monde Nissin) eine Kennzeichnung des CO2-Fußabdrucks für einige seiner meistverkauften Produkte einführt.
„Fleisch-, Fisch- und Ei-Alternativen: Europe“ ist ein neuer Bericht von Innova Market Insights, der Marktgrößen, Unternehmensanalysen und einen Überblick über neue Produkte, Trends und Aktivitäten zusammenfasst. Sie zeigt, wie sich das Bild in diesem Sektor gewandelt hat, und gibt Hinweise darauf, wo künftige Chancen zu finden sind.